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Grenzwertiger Prolog

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Spektakulärer, steiler, gefährlicher. Der Prolog heute bei der Dauphine war aus meiner Sicht grenzwertig. Für die Fahrer und die Zuschauer. Um es gleich vorab zu sagen: Es geht nicht darum, dass ich immer gewinnen will. Mir ist klar, dass ich bei einem Bergzeitfahren nicht um den Sieg mitfahren kann. Es muss auch nicht immer eine 8 Kilometer langer flacher Kurs sein. Ich bin offen für Neuerungen und neue Wege, um unseren Sport für die Fans attraktiver zu machen.

Aber dieser Kurs war einfach übertrieben. Etwa 15 Fahrer waren bei diesem Profil konkurrenzfähig und konnten um den Sieg mitfahren. Der Rest hat ums Überleben gekämpft. Hätte man heute die 25-Prozent-Regel wie in einem Zeitfahren angewandt, wäre für 30 Fahrer die Rundfahrt bereits heute beendet, weil sie die Karenzzeit nicht geschafft haben. Und das bei 3,9 Kilometern. Klar sind wir Profis und wir kommen "jeden" Berg hoch. Aber mit Aggressivität, Dynamik, Speed, Ästhetik, alles das, was unseren Sport so interessant macht, hatte das heute nichts mehr zu tun. Der Sieger, Alberto Contador, hatte einen 20er Schnitt. Die Durchschnittssteigung lag bei 10 Prozent, zum Teil waren es bis zu 20.

Ich denke, es war nicht nur für die Zuschauer nicht ästhetisch anzusehen, wie sich die Fahrer hochquälten, auch für die Spannung in der Rundfahrt ist das Ergebnis nicht zuträglich. Es gibt bereits große Abstände und ein Art Vorentscheidung ist bereits gefallen.

Das ist meine persönliche Meinung. Es gibt auch andere Einschätzungen. Die Bergfahrer sehen das sicher komplett anders. Ich finde nur, dass wir im Kampf um noch mehr Spektakel für die Zuschauer eine Balance finden müssen. Die hatten wir heute definitiv nicht.

Foto: roth-foto.de

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